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Die häufigsten und teuersten Hausratschäden

Die Hausratversicherer haben in den letzten 20 Jahren weit über 25 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen an ihre Versicherungskunden erbracht, deren Hausrat wegen versicherter Risiken zerstört, gestohlen oder beschädigt wurde. Drei Gefahren traten besonders häufig auf.

Die häufigsten und teuersten Hausratschäden

28.9.2020 (verpd) Die Gefahr „Einbruchdiebstahl“ verursachte 2019 die meisten und insgesamt auch die teuersten versicherten Schäden am Hausrat. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hervor. Doch auch andere Schadensrisiken wie Feuer- und vor allem Leitungswasserschäden verursachen immer höhere Schäden, wie die GDV-Statistik belegt.

Die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Hausratversicherer haben in den Jahren 2000 bis 2019 jeweils zwischen 1,15 Milliarden Euro und 1,48 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen für Hausratschäden bezahlt. Allein letztes Jahr waren es über 1,23 Milliarden Euro.

Insgesamt erstatteten die Hausratversicherer damit in den letzten 20 Jahren über 25,5 Milliarden Euro an Leistungen für versicherte Schäden im Rahmen bestehender Haus­rat­ver­si­che­rungs-Policen.

Einbruchdiebstahl ist häufigste …

Häufigste Schadenursache waren 2019, wie schon in den beiden Jahren zuvor, Einbruchdiebstähle. Nach GDV-Angaben hatten die deutschen Hausratversicherer für rund 290.000 Einbruchdiebstähle alleine in Wohnhäusern – also ohne je nach Vereinbarung in einer Hausratpolice ebenfalls versicherte Schäden durch Einbruchdiebstähle in Ferienhäuser oder Hotelzimmer – einzustehen.

Auf Rang zwei liegt die Gefahr „Feuer“. Letztes Jahr gab es etwa 170.000 versicherte Brandschäden zu verzeichnen. Die dritt- und vierthäufigsten Risiken, die zu versicherten Hausratschäden führten, waren bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser zum Beispiel durch einen Rohrbruch mit etwa 160.000 Schadenereignissen sowie Sturm- und Hagelschäden mit circa 120.000 Fällen.

Darüber hinaus wurden Versicherungsleistungen zu rund 50.000 Glas- sowie 10.000 erweiterte Elementarschäden von den Hausratversicherern erbracht. Unter letztere Kategorie fallen laut GDV unter anderem die Gefahren Überschwemmung (Ausuferung und Starkregen), Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck und Lawinen.

… und teuerste Ursache

Auf Einbruchdiebstähle entfielen nicht nur die meisten Versicherungsfälle im Rahmen der Haus­rat­ver­si­che­rung. Durch Einbruchdiebstähle wurde im Vergleich zu den anderen in einer Hausratpolice üblicherweise versicherten Gefahren auch der höchste Gesamtschaden verursacht. 2019 wendeten die Hausratversicherer für diese Schäden 440 Millionen Euro auf. Über ein Drittel der gesamten Versicherungsleistungen der Hausratversicherer wurde 2019 für die versicherten Einbruchdiebstähle aufgewandt.

Für Brandschäden betrugen die Versicherungsleistungen 350 Millionen Euro, während Leitungswasserschäden mit wiederum 280 Millionen Euro zu Buche schlugen.

Für Sturm- und Hagelschäden waren 50 Millionen Euro zu bezahlen, für Elementarereignisse 30 Millionen Euro und für Glasbrüche 20 Millionen Euro. Bei den erweiterten Naturgefahrenschäden sind große Schwankungen zu beobachten. Hier hatten die Hausratversicherer 2013, 2014 und 2016 jeweils etwa 30.000 Schäden zu verzeichnen, 2019 waren es wie schon 2012 nur rund 10.000.

Die höchsten Schäden je Versicherungsfall im Schnitt

Elementarschäden gehören zu den teuersten Hausratschäden überhaupt. Laut GDV leisteten die Hausratversicherer letztes Jahr im Schnitt rund 2.120 Euro pro Schadenfall, 2018 waren es sogar knapp 2.510 Euro. Während der Schadendurchschnitt bei den Elementarschäden seit Jahren auf hohem Niveau schwankt, nimmt die durchschnittliche Entschädigung für einen Feuerschaden in den letzten Jahren deutlich zu.

Im vergangenen Jahr war ein Brandschaden am Hausrat mit etwa 2.160 Euro mehr als doppelt so hoch wie noch 2011. Damit gehören Brandschäden am Hausrat ebenfalls zu den schadenträchtigsten Ereignissen. Doch auch die Höhe der Leitungswasserschäden nahm zwischen 2011 und 2019 deutlich zu. Der Schadensdurchschnitt je versicherten Leistungswasserschaden lag 2019 bei rund 1.740 Euro und damit rund 75 Prozent über dem Wert aus 2011. Die Durchschnittshöhe je Einbruchdiebstahl-Schaden betrug 2019 rund 1.560 Euro, das ist ein Fünftel höher als noch 2010.

Die Anzahl der Sturm- und Hagelschäden schwankte zwischen 60.000 im Jahr 2016 und 140.000 in den Jahren 2015 und 2017 stark. Die Versicherungsleistungen bewegten sich zwischen 30 Millionen Euro (2012) und 80 Millionen Euro im Jahr 2013. Den niedrigsten Schadendurchschnitt gab es dem GDV zufolge 2015 mit etwa 350 Euro, den höchsten 2016 mit rund 740 Euro. 2019 lag der Durchschnittsschaden bei etwas über 430 Euro. Nur geringfügig niedriger als die Sturm- und Hagelschäden sind die durchschnittlichen Glasschäden mit fast 420 Euro pro Schadenfall.

Für einen bedarfsgerechten Versicherungsschutz

Die Daten des GDV verdeutlichen, wie wichtig die Mitversicherung des Elementarschadenrisikos in einer Haus­rat­ver­si­che­rung ist. Allerdings ist in viele bestehende Hausratpolicen ein solcher Versicherungsschutz noch nicht inkludiert. Ein Einschluss ist jedoch in den meisten Haus­rat­ver­si­che­rungs-Verträgen optional möglich.

Grundsätzlich können – unabhängig vom genannten Durchschnittsschaden – fast alle in einer Hausratpolice versicherbaren Gefahren zu enormen Schäden bis hin zum Totalverlust am Hausrat führen. Dies unterstreicht auch die Notwendigkeit, regelmäßig zu überprüfen, inwieweit die bestehende Police und die darin vereinbarten Versicherungssummen noch dem aktuellen Bedarf entsprechen. Denn im Laufe der Zeit verändert sich nicht nur der Wert eines Hausrates, zum Beispiel durch Preissteigerungen oder auch Neuanschaffungen.

Es sind oft auch Risiken zusätzlich versicherbar, die bei Vertragsabschluss noch nicht vorhanden waren oder versichert werden konnten. Beispiele dafür ist der Einschluss eines Mähroboters in die Hausratpolice oder auch von finanziellen Schäden, die man durch Cyberkriminelle infolge Phishing und Pharming oder nach einem Einbruch durch den Missbrauch der Diebe der gestohlenen Kredit­karte erleidet. Ein Versicherungsexperte hilft, den vorhandenen Versicherungsschutz den heutigen Möglichkeiten anzupassen und bedarfsgerecht zu erweitern.



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